Der Hanomag 2/10 PS war zu seiner Zeit ein fortschrittliches Auto: Er besaß eine Pontonkarosserie ohne herausstehende Kotflügel und war damit das erste Auto weltweit mit integrierten Radhäusern. Das ergab Platz für zwei Insassen, obwohl das Fahrzeug sehr schmal ist. Der Motor, ein 1-Zylinder-4-Takt Ottomotor, saß direkt über der Hinterachse. Aufgrund des geringen Radstandes von nur 1,04 m verzichtete man auf ein Differential. So entstand ab 1924 in Fließbandproduktion in Hannover ein leichter und preiswerter Kleinwagen von dem 15775 Exemplare verkauft wurden. Mit diesem Auto stieg die Firma Hanomag in die Pkw-Produktion ein. Bekannt war sie bereits wegen ihrer robusten Landmaschinen. Der Motor mit 499 ccm leistete seine 10 PS bei 2500 Umdrehungen pro Minute und verhalf dem nur 450 kg leichten Auto so zu einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Wegen seines Aussehens wurde der Hanomag auch rollendes Kommißbrot (nach heutiger Rechtschreibung Kommissbrot) genannt und ein damaliger Kritiker reimte: Ein bisschen Blech, ein bisschen Lack und fertig ist der Hanomag. Das gezeigte Schnittmodell erlaubt einen guten Einblick in die Bauweise und das Package (die Anordnung der Aggregate und Platzverhältnisse im Innern der Karosserie). Außerdem zeigt es auch zwei Besonderheiten gegenüber fast allen anderen Fahrzeugen der damaligen und heutigen Zeit: Es besaß nur eine Tür. Diese befand sich an der Beifahrerseite. Auch gab es nur einen mittig platzierten Scheinwerfer.